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Makrozoobenthos im Schwimmteich Kleine Wasserorganismen im Schwimmteich

Ein Schwimmteich ist ein Ökosystem, in dem weitgehend die gleichen Prozesse ablaufen wie in einem See oder Teich. Schwimmteiche bieten deshalb auch vielen Wassertieren einen geeigneten Lebensraum. Die meist winzig kleinen Wasserorganismen helfen dabei, eine gute Wasserqualität zu erhalten.

In einem Gewässer wird der Lebensraum des Freiwassers als „Pelagial“, der des Bodens und Substrates wie z.B. Steine, Holz, Sand, Schlamm und Wasserpflanzen als „Benthal“ bezeichnet. Die Gesamtheit der Organismen, die im Benthal leben, wird „Benthos“ genannt, wobei man tierische Organismen als „Zoobenthos“ und pflanzliche Organismen als „Phytobenthos“ zusammenfasst. Zum Makrozoobenthos zählen alle tierischen Benthosorganismen mit einer Körpergröße > 1 mm. Das Benthal ist ein vielfältiger Lebensraum, in dem zahlreiche Tiere verschiedenster Tiergruppen leben.

Schwimmwanze, Wasserwanze (Ilyocoris cimicoides)

Die häufigsten im Makrozoobenthos vertretenen Gruppen sind wirbellose Tiere, wie die Einzeller, Schwämme, Nesseltiere, Moostierchen, Plattwürmer, Fadenwürmer, Wenigborster, Egel, Schnecken, Muscheln, Krebse, Wasserwanzen, Wasserkäfer sowie Larvenstadien vieler Insektengruppen wie z.B. Eintagsfliegen, Steinfliegen, Libellen, Schlammfliegen, Köcherfliegen, Schmetterlinge, Fliegen- und Mückenlarven. Aber auch einige Wirbeltiere wie die Larven von Amphibien und bodenlebende Fische werden mit zum Benthos gezählt.

Nachfolgend möchten wir einige der im Schwimmteich willkommenden Gäste vorstellen:

Wasserassel

(Asellus aquaticus)

Wasserassel (Asellus aquaticus) Wasserasseln sind höhere Krebse und gehören zu den Isopoda („Gleichfüßer“).

Die Wasserassel lebt zwischen Steinen, Falllaub und Wasserpflanzen in verschiedensten Gewässern mit nicht allzu starker Strömung. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Detritus, aber auch aus lebendem pflanzlichen Material. Eine Wasserassel kann bis zu 2 Jahre alt und 20 mm lang werden. Das Weibchen der Wasserasseln betreibt Brutpflege. Es bildet mit Hilfe der vorderen Brustbeine einen Brutraum, in den es 100 – 200 Eier legt, die das Männchen befruchtet. Das Weibchen trägt die geschlüpften Jungen im Brutraum mit sich bis sie selbständig sind.

Amerikanischer Flusskrebs

(Orconectes limosus)

Amerikanischer Flusskrebs (Orconectes limosus) Flusskrebse sind ebenfalls höhere Krebse und gehören zu den Dekapoda („Zehnfüßer“). Der Amerikanische Flusskrebs kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde zu Besatzmaßnahmen seit 1890 in die europäischen Gewässer ausgesetzt. Da er im Gegensatz zu den einheimischen Flusskrebsarten (Edelkrebs und Steinkrebs) anspruchsloser an die Gewässerqualität und resistenter gegen Krankheiten ist, hat er sich gegen die anderen Arten durchgesetzt und stark verbreitet. Der Amerikanische Flusskrebs lebt in Gewässern ohne allzu starke Strömung. Er versteckt sich zwischen Wasserpflanzen, Steinen, Ästen und Baumwurzeln im Wasser. Er ernährt sich von Pflanzen und mit zunehmenden Alter von Kleintieren. Die Krebse werden bis zu 12 cm lang und können 7 Jahre alt werden.

Rollegel

(Erpobdella octocullata)

Rollegel (Erpobdella octucullata) Der Rollegel gehört zu den Schlundegeln und ist einer der häufigsten Egelarten hierzulande. Er kommt in stehenden und fließenden Gewässern aller Art vor. Dort sitzt er an Steinen, Ästen oder in Wasserpflanzen. Er ist eine sehr guter Schwimmer und Räuber. Er verschlingt kleine Wassertiere wie Würmer, Kleinkrebse und Insektenlarven. Er selbst wird wiederum von Fischen und Wasservögeln gefressen. Für Menschen ist er völlig ungefährlich. Der Rollegel wird bis zu 60 mm lang. Sein Körper ist relativ weich. Bei Gefahr sondert er viel Schleim ab.

Verschieden Zuckmückenlarven

(Chironomidae)

Zuckmücken-Larven (Chironomiden-Larven) Viele Larven von Mücken und Fliegen entwickeln sich im Wasser, so auch die Larven der Zuckmücken (Chironomidae). Die Lebensweise der Zuckmückenlarven ist je nach Art sehr unterschiedlich, die meisten leben jedoch im Schlamm und ernähren sich von Detritus. Einige Arten bauen am Eingang ihrer Röhre ein Netzgespinst, mit dem sie Plankton und Detritus aus dem Wasser filtern. Andere Arten sind räuberisch oder legen Fraßgänge in Pflanzen an.

Hydra sp.

/ rechts:

Cordylophora caspia

auf Stein (daneben eine Dreikantmuschel)

Süßwasserpolyp Hydra sp. Keulenpolyp (Cordylophora caspia) - astartiges Gebilde auf Stein

Süßwasserpolypen Hydra sp. und Cordylophora caspia (Keulenpolyp) sind wie die Quallen Nesseltiere. Hydra bevorzugt stehende und langsam fließende Gewässer, Cordylophora caspia besiedelt größere stehende und fließende Gewässer und ist zudem salztolerant. Die Polypen siedeln auf Hartsubstraten wie Steinen oder Holz. Mit den Tentakeln, die mit Nesselzellen besetzt sind, fangen die Polypen ihre Beute wie z.B. Wasserflöhe oder Ruderfußkrebse.

Gemeine Schnauzenschnecke

(Bithynia tentaculata, oben) und

Zwergschlammschnecke

(Galba truncatula, unten)

Gemeine Schnauzenschnecke (Bithynia tentaculata) und Zwergschlammschnecke (Galba truncatula)Die Schnauzenschnecke ist eine Kiemenschnecke (mit Deckel) und kommt in Fließ- und Stillgewässern überwiegend auf Steinen und in Wasserpflanzen vor. Sie lebt von Detritus oder eingestrudelten organischen Partikeln. Sie erreicht eine Größe von max. 15 mm. Der Laich der getrenntgeschlechtlichen Art ist bandartig.

Die Zwergschlammschnecke ist eine Lungenschnecke und kommt ebenfalls in Fließ- und Stillgewässern vor. Sie ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial und erreicht eine max. Größe von nur 8 mm Der Laich der zwittrigen Zwergschlammschnecke ist oval bis rund.

Teichnapfschnecke

(Acroloxus lacustris)

Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris)Die Teichnapfschnecke ist eine Lungenschnecke und bevorzugt stehende und langsam-fließende, pflanzenreiche Gewässer. Meistens sitzt sie auf Pflanzenstengeln oder auf der Unterseite von Schwimmblättern. Sie bewegt sich nur sehr langsam und weidet dabei Algenbewuchs und Detritus ab. Ihr Gehäuse ist nicht wie bei den anderen Schnecken aufgewunden sondern mützenförmig. Sie erreicht eine Länge von max. 7 mm. Ihre Eier legt sie in flachen, durchsichtigen Kokons ab. Weltweit gibt es nur 10 Teichnapfschnecken-Arten. In Mitteleuropa ist A. lacustris die einzige Art.


Der Text und die Fotos wurden uns von KLS Gewässerschutz Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz zur Verfügung gestellt.

Das Team von KLS vereinigt Fachleute aus den Gebieten Limnologie, Gewässerbiologie, Planktologie, Benthos, Gewässerschutz, Landschaftsökologie und Agrarwissenschaft.